Können CBD und H4CBD die Wirkung THC verstärken?

Bisher dachte man, dass der Bestandteil Cannabidiol (CBD) in Cannabis keine psychoaktive Wirkung hat und den Effekt des Stoffs THC mildert. Eine experimentelle Studie stellt nun beide Annahmen infrage. In der Studie wurde genau festgelegt, wie die untersuchten Substanzen konsumiert werden sollten – Inhalation für 10 Sekunden mit anschließendem Ausatmen. Dadurch sollte verhindert werden, dass unterschiedliche Konsumgewohnheiten das Ergebnis beeinträchtigen. Das Ziel war herauszufinden, welche Auswirkungen die Cannabisbestandteile THC und CBD haben. Es ist bekannt, dass THC einen Rausch erzeugt, aber wie wirkt sich CBD aus? Insbesondere wenn es allein oder in verschiedenen Mischungsverhältnissen mit THC konsumiert wird? Ein australisches Forschungsteam unter Leitung von Nadia Solowij hat diese Fragen experimentell untersucht.

Die faszinierende Studie: So beeinflussen sich CBD und THC gegenseitig für ein intensiveres Erlebnis

An dem Versuch nahmen 36 Personen teil, die Erfahrung mit Cannabis hatten – jeweils zur Hälfte regelmäßige Konsumenten und Gelegenheitskonsumenten. Jede Person nahm wöchentlich an fünf Sitzungen teil; dabei inhalierten sie entweder ein wirkstofffreies Placebo, nur THC oder CBD allein oder eine Mischung aus beiden Substanzen. Die Dosis von CBD variierte zwischen niedrig (4 Milligramm) und hoch (400 Milligramm). Die Wirkung wurde sowohl von den Teilnehmern selbst als auch von geschulten Beobachtern eingeschätzt.

Studie beweist: CBD kann die Wirkung von THC verstärken

Zu Überraschungen kam es bei einer hohen Dosis CBD. Entgegen den Erwartungen des Forschungsteams erzeugte CBD in hoher Dosierung Rauschzustände, wenn auch schwächer als THC. Sowohl die Konsumenten als auch die Beobachter klassifizierten den Effekt eindeutig als Rausch im Vergleich zur Placebo-Variante. Somit hat CBD entgegen bisheriger Annahmen eine gewisse psychoaktive Wirkung, allerdings nur bei vergleichsweise hoher Dosierung.

CBD und THC: Die perfekte Kombination für ein intensives Erlebnis

Auch die Kombination von THC und CBD brachte Überraschendes zutage: Eine Mischung aus 8 Milligramm THC und einer niedrigen Dosis CBD fühlte sich schwächer an als alleiniges THC. Dieser Effekt war bei Personen mit geringer Konsumerfahrung weniger stark ausgeprägt als bei regelmäßigen Konsumenten. Bei einer hohen Dosis CBD wurde dagegen die Wirkung von THC deutlich erhöht. Es konnte somit ein Effekt für die Kombination von THC und CBD nachgewiesen werden – verstärkende Wirkung bei hoher Dosierung und dämpfende Wirkung bei niedriger Dosierung. Das Forschungsteam vermutet, dass der Grund für diesen Effekt auf Rezeptorebene liegt.

Obwohl sich CBD selbst nur schwach an körpereigene Cannabinoid-Rezeptoren bindet, deuten andere Studien darauf hin, dass es deren Eigenschaften beeinflussen kann und zu einer stärkeren oder Stimulation durch das THC führt.

Hohe Dosis von CBD und H4CBD haben psychoaktive Wirkung

Die Ergebnisse zeigen nach Ansicht des Forschungsteams, dass die Wechselwirkungen von THC und CBD komplexer sind als bisher angenommen. Dies hat insbesondere Auswirkungen auf Dosierungsempfehlungen bei der medizinischen Verwendung von Cannabis. Auch die oft gehörte Aussage „CBD ist gut für dich“ muss weiterhin wissenschaftlich untersucht werden, da es bisher keine Studien zu möglichen langfristigen Effekten gibt. Das Forschungsteam weist darauf hin, dass in ihrer Studie Substanzen mittels Vape inhaliert wurden. Dabei wird die Substanz nicht verbrannt, sondern bei niedrigeren Temperaturen verdampft. Ob sich die Ergebnisse auch auf verbranntes Cannabis oder oral eingenommene Cannabinoide übertragen lassen, muss durch weitere Studien belegt werden.

Was ist H4CBD?

H4CBD ist ein neuartiges Cannabinoid, das in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat. Es wird aus der Hanfpflanze gewonnen und gehört zur Familie der Phytocannabinoide.

Was unterscheidet H4CBD und CBD?

H4CBD, auch hydriertes CBD genannt, wird aus CBD hergestellt. Es enthält eine erhöhte Konzentration von CBD (bis zu 100x stärker) und ist deshalb viel potenter als herkömmliches CBD.

Wie wird H4CBD hergestellt?

H4CBD wird aus Hanfextrakt gewonnen, der reich an Cannabidiol (CBD) ist. Zunächst muss das CBD-Extrakt von anderen Verbindungen getrennt werden, um eine hohe Reinheit zu erreichen. Dann wird es weiter verarbeitet und mit einer speziellen chemischen Reaktion in H4CBD umgewandelt. Diese Umwandlung erfordert Fachwissen und Erfahrung im Bereich der organischen Chemie. Die Herstellung von H4CBD erfordert auch sorgfältige Kontrollen und Tests während des gesamten Prozesses, um sicherzustellen, dass die Qualität hoch bleibt und keine unerwünschten Nebenprodukte entstehen. Am Ende steht ein Produkt zur Verfügung, das frei von THC ist, aber dennoch viele potenzielle Vorteile für Gesundheit bietet und laut Studie einen leichten Rauschzustand erzeugen kann.

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FAQ – Wie CBD & H4CBD die Wirkung von THC verstärken

Fazit

Das Forschungsteam hat die Wirkung von CBD in Bezug auf psychoaktive Stoffe untersucht. Im Gegensatz zu den Erwartungen des Teams führte eine hohe Dosierung von CBD zu Rauschzuständen, wenn auch schwächer als THC. Sowohl Konsumenten als auch Beobachter waren sich einig, dass der Effekt tatsächlich als Rausch bezeichnet werden konnte. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass CBD in der Lage ist, die Wirkung von THC zu verstärken und somit einen interessanten psychoaktiven Effekt hervorzurufen.

Es ist offensichtlich, dass es noch viel Forschungsarbeit benötigt, um vollständig zu verstehen, was CBD und H4CBD in Bezug auf seine psychoaktiven Eigenschaften leisten können. Aber diese Studie bietet einen spannenden Einblick in die Welt der Cannabinoide und was möglich ist.

Quelle

Solowij, N., Broyd, S., Greenwood, L.-M., van Hell, H., Martelozzo, D., Rueb, K., Todd, J., Liu, Z., Galettis, P., Martin, J., Murray, R., Jones, A., Michie, P. T. & Croft, R. 

Eine randomisierte kontrollierte Studie über verdampftes Δ9-Tetrahydrocannabinol und Cannabidiol, allein und in Kombination bei häufigen und seltenen Cannabiskonsumenten.

Vom europäischen Archiv für Psychiatrie und klinische Neurowissenschaften durchgeführte Studie: https://doi.org/10.1007/s00406-019-00978-2